Auf dieser Seite finden Sie allgemeine Informationen zur HIV-Infizierung und zum Thema Aids.
Nähere Auskünfte oder aktuelle Informationsbroschüren sowie persönliche Beratung erhalten Sie bei uns oder den AIDS-Hilfen in ihrer Nähe.
Acquired Immune Deficiency Syndrome (erworbenes Abwehrschwächesyndrom)
Aids ist eine schwere, durch HIV ausgelöste Schwächung des körpereigenen Abwehrsystems. Es macht den Körper wehrlos gegen viele Krankheitserreger und anfällig für Erkrankungen, die ein Mensch ohne gesundheitliche Probleme aus eigener Kraft abwehren würde.
Die durch Schwächung bzw. durch den Zusammenbruch des körpereigenen Immunsystems ausgelösten Krankheiten führen schließlich zum Tode.
Humanes Immundefekt Virus
HIV ist ein Virus, das vor allem die Zellen des Abwehrsystems befällt. Es vermehrt sich in ihnen, setzt sie außer Funktion und zerstört sie schließlich.
Das körpereigene Abwehrsystem kann HIV nicht wieder aus dem Körper entfernen, da die sich bildenden Antikörper nicht dazu in der Lage sind.
HIV-Infektion:
Wenige Wochen nach einer Ansteckung mit HIV kann es zu ersten Anzeichen der Infektion wie kurz andauerndem Fieber, Hautausschlag und Drüsenschwellungen kommen.
Bereits kurz nach der eigenen Infizierung, noch bevor ein HIV-Antikörpertest die HIV-Infektion aufgrund des nicht erreichten Zeitfensters (mindestens 12 Wochen) bestätigen kann, kann der HIV-Virus bereits bei ungeschütztem Sexualverkehr weitergegeben werden.
Unter der frühen HIV-fachmedizinischen Begleitung und mit einer Medikamententherapie, die auf den einzelnen Patienten abgestimmt ist, wird in Europa ein langjähriger und steuerbarer Krankheitsverlauf erreicht.
Langsam entwickelt sich eine Schwächung des Immunsystems, die schließlich zur Erkrankung Aids führt – dem tödlich verlaufenden Endstadium der HIV-Infektion.
HIV-Tests:
Der Antikörpertest: Bei diesem Testverfahren wird nach Antikörpern gesucht, die der menschliche Körper nach einer HIV-Infektion bildet. Dies geschieht durch einen hochempfindlichen Suchtest. Ein mögliches „positives“ Testergebnis wird anschließend im Speziallabor durch einen Bestätigungstest überprüft. Erst nach dieser Doppelprüfung wird der mögliche Befund „HIV-positiv“ gegenüber dem Betroffenen mitgeteilt. Der Antikörpertest ist zurzeit beim Gesundheitsamt kostenlos.
Der Nachweis der Viruslast: In diesem Fall wird direkt nach dem HIV-Virus gesucht. Der Nachweis der Viruslast wird in begründeten medizinischen Sachverhalten angewandt – z. B. bei Neugeborenen infizierter Mütter oder zur Therapiekontrolle. Die Kosten werden von den einzelnen Krankenkassen übernommen, wenn Krankheitszeichen auf eine HIV-Infektion hindeuten.
HIV-Testmöglichkeit:
kostenlos mit Blutentnahme im Labor durch die Aidsberatung beim Kreis Siegen-Wittgenstein, St. Johann-Str. 23, 57072 Siegen, 3. Etage – vertraulich und anonym, nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung
kostenlos mit Blutentnahme aus der Fingerkuppe durch die AIDS-Hilfe Kreis Siegen-Wittgenstein e.V., Weidenauer Str. 165, 57076 Siegen-Weidenau - vertraulich und anonym, ohne Terminvereinbarung während der offenen Beratungs- und Testzeit mittwochs, 15 - 18 Uhr
kostenpflichtig – evtl. mit Beratung beim Hausarzt oder im Krankenhaus – jedoch nicht anonym.
Neben der telefonischen Beratung unter der Telefonnummer 0151 / 281 338 66 ist auch von Montag bis Freitag unter 0271 / 333-2715 in der Zeit von 8.30 Uhr bis 15 Uhr die Information und Beratung möglich.
Kreis Siegen-Wittgenstein
Gesundheitsamt
St.-Johann-Str. 23 (Eingang D, Rückseite des Gebäudes)
57074 Siegen
Kontaktdaten:
Katrin Spiekermann
Telefon: 0271 333-2715
Telefax: 0271 333-292800
E-Mail: aidsberatung@siegen-wittgenstein.de
Internet: www.siegen-wittgenstein.de/aidsberatung
HIV-Beratung:
Ein mögliches HIV-Ansteckungsrisiko und die Überlegung, sich testen zu lassen, werfen häufig sehr persönliche Fragen auf.
Hier bietet die qualifizierte persönliche Betreuung entscheidende Vorteile.
Die fachliche Qualität der Beratung und die Wahrung der Anonymität im Gespräch sind bei Beratungsstellen gewährleistet. Berater und Beraterinnen sind zur Verschwiegenheit verpflichtet.
Beratung braucht Zeit und Vertrauen. Setzen Sie sich selbst nicht unter Druck und erzwingen Sie keine Entscheidung. Sie können sich auch zunächst telefonisch beraten lassen.
Die bundesweite Online-Beratung der Deutschen AIDS-Hilfe e. V. finden Sie hier:
HIV-Positiv:
Eine HIV-Infektion verändert das Leben grundlegend. Die Chancen auf eine längere Zeit ohne schwerwiegend beeinträchtigende Krankheitssymptome haben sich in den letzten Jahren mit den bekannten medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten deutlich gebessert. Gesundheitsbewusstes Leben und die regelmäßige medizinische Betreuung und Begleitung sind dabei entscheidend. Damit wichtige Entscheidungen zur Diagnose und Behandlung begleitender Erkrankungen richtig getroffen werden können, ist es notwendig, alle behandelnden Ärzte über die Infektion zu informieren.
Die konsequente Benutzung von Kondomen bei Sexualkontakten senkt das Risiko einer Neuinfizierung erheblich. Eine Information der jeweiligen Sexualpartner und -partnerinnen über ihre HIV-Infektion liegt in Ihrer Gewissensentscheidung.
Sie müssen auch beachten, dass HIV-Infizierten die Blutspende oder die Eintragung als Organspender verwehrt wird. Die jeweiligen Spenderausweise müssen vernichtet werden.
Intravenöser Drogengebrauch:
Für Menschen, die sich intravenös Drogen spritzen, besteht bei gemeinsamer Spritzennutzung ein sehr hohes HIV-Infektionsrisiko. Hepatitis kann dabei zusätzlich übertragen werden.
Safer Use schützt vor der Infektion. Deshalb immer nur das eigene Spritzbesteck und Zubehör verwenden – und nur bei sich selbst.
Wir unterstützen diesen „Safer Use“ Gedanken mit der Ausgabe von Spritzbesteck, Pflege- und Caresets mittwochs, 15 - 16 Uhr, in der Geschäftsstelle der Aidshilfe, Weidenauer Str. 165, 57076 Siegen-Weidenau.
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) bietet eine Suchtberatungsmöglichkeit an. Infos und Kontakt: suchtberatung@awo-siegen.de
Vorbeugung ist immer noch der wirksamste Schutz gegen eine HIV-Infektion. Man sollte daher die Risikosituation frühzeitig erkennen und das Verhalten darauf einstellen. Jeder muss selbst entscheiden, welches Risiko er tragen oder weitergeben will.
HIV wird nur auf direktem Weg hauptsächlich durch Blut sowie Samen- und Scheidenflüssigkeit übertragen. Für alle sollte deshalb stets Safer Sex praktiziert werden.
Männer, die Sex mit Männern haben, sollten sich durch risikomindernde Sexualpraktiken sowie das Verwenden stärkerer Kondome beim Analverkehr schützen.
Bei Frauen, die Sex mit Frauen haben, ist das Ansteckungsrisiko eher gering, wenn darauf geachtet wird, dass kein Blut (z. B. während der Menstruation) oder Scheidenflüssigkeit in den Körper der Partnerin gelangen.